MENSCH und COMPUTER 2019
Spatial is Special – Usability for Open Geodata
Wie kann eine gute Usability zum Erfolg von offenen Geodaten beitragen?
Dieser Fragestellung geht der Workshop „Spatial is Special“ am 8. September 2019 von 9:00 bis 17:30 Uhr auf der Konferenz Mensch und Computer in Hamburg nach.
Das Nutzungspotenzial für offene Daten steigt in der heutigen Zeit stetig. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Geodaten zur kostenfreien Nutzung als sogenannte „Open Geodata“ bereitgestellt. Die Zielgruppen dieser Daten umfassen sowohl interessierte Bürger, als auch Softwareentwickler und Wissenschaftler. Die Portale, die solche offenen Geodaten anbieten brauchen entsprechend robuste und benutzerfreundliche Benutzerschnittstellen. Allerdings gestaltet sich der Zugang zu offenen Geodaten über diese Portale oft noch wenig intuitiv: Viele Portale stellen nur Downloadlinks zur Verfügung, um der Verpflichtung der Datenbereitstellung nachzukommen. Anderen Portalen mangelt es an aussagekräftigen Designs oder gut nutzbaren Visualisierungen.
Im Workshop sollen Usability-Potentiale aktueller Open Geodata Portale aufgezeigt werden. Dazu arbeiten die Teilnehmer in Gruppen und können idealerweise die domänen-übergreifenden Erfahrungen der anderen Teilnehmer nutzen. Dabei identifizieren, strukturieren und diskutieren sie ganzheitliche und nachhaltige Lösungsansätze für die Verbesserung der Usability. Teil dieser Usability sind unter anderem die Auffindbarkeit offener Geodaten sowie eine verständliche und zugleich anregende Visualisierung. Die entwickelten Problem-Lösungs-Paare werden anschließend in der Sammlung für Geo-Usability-Pattern der TU Dresden publiziert. Der Workshop verfolgt drei Ziele:
- Identifizieren und Strukturieren von Usability-Potentialen in aktuellen Open Geodata Portalen hinsichtlich der Auffindbarkeit, Visualisierung und Nutzbarkeit.
- Zusammenführen der so entstandenen Sammlung mit den Ergebnissen der Spatial is Special-Workshops aus dem Vorjahr.
- Entwickeln von Lösungsansätzen für die gesammelten Potentiale und die Bereitstellung der Problem-Lösungspaare in der offenen Sammlung für Geo-Usability-Pattern.
Impulsvorträge
Neuentwicklungsprojekt Geoportal.de
Mouad Ait-Aissa (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Ein Bericht über die geplante Neuentwicklung und den aktuellen Status des Geoportal.de hinsichtlich der verfolgten Ansätze bzw. Strategien, Kernanforderungen und -funktionalitäten, sowie dem agilen Entwicklungsansatz und Best Practices.
Offene Geodaten in Forschung und Lehre: Erfahrungen aus dem Projekt OpenGeoEdu
Matthias Hinz (Universität Rostock)
OpenGeoEdu ist ein vom BMVI gefördertes Projekt, in dem der Umgang mit offenen Geodaten befördert werden soll. Der Impulsvortrag gibt einen kurzen Überblick zu OpenGeoEdu und wird dann speziell auf Erfahrungen und Erkenntnisse im Rahmen des Projektes eingehen, welche die Recherche und Beschaffung von offenen Geodaten betreffen.
Visualisierung von Klimadaten
Laura Zepner (TU Dresden)
Einblicke in eine Masterarbeit zum Thema einschließlich möglicher Interaktionstechniken, Usability, Multiple Coordinated Views und der Nutzung durch Laien.
Intelligente Geovisualisierung
Auriol Degbelo (Universität Osnabrück)
Dieser Impulsvortrage stellt einen Ansatz vor, der es Anwendern ohne Hintergrundwissen in Kartographie und Programmierung ermöglicht, thematische Karten zu erstellen.
Usability for Open Geodata – Herausforderungen in der Praxis
Morin Ostkamp (con terra GmbH)
Dieser Impulsvortrag motiviert die drei Themenschwerpunkte des Workshops anhand konkreter Anwendungsfälle aus der Praxis: Visuelles Vokabular, Kartenvisualisierungen und Vorschaubilder.
Ablauf
In den Impulsvorträgen (Invited Talks) werden zunächst verschiedene Arbeiten an Open Geodata Portalen vorgestellt (z.B. GovData, Open.NRW, mCloud). In der anschließenden Arbeitsphase sollen die Teilnehmer in Kleingruppen jeweils einen Themenschwerpunkt hinsichtlich der Usability offener Geodaten betrachten.
Die folgenden Themenschwerpunkte dienen dabei als Denkanstöße:
Visuelles Vokabular – Welche Probleme entstehen durch die Nutzung von Icons, Logos usw. in Open Geodata Portalen? Lässt sich ein einheitliches Vokabular für grundlegende Funktionen und Themen der Portale entwickeln?
Kartenvisualisierungen – Welche Herausforderungen liefern offene Geodaten bezüglich ihrer Darstellung auf Karten für die unterschiedlichen Zielgruppen der Portale? Wie lassen sich etwa zeitvariante (historische) Daten visualisieren?
Vorschaubilder – Welche Schwierigkeiten bringt der Einsatz so genannter Thumbnails mit sich, mit denen offene Geodaten effizienter identifiziert oder gefunden werden können? Gibt es wiederkehrende Problemlösungsansätze?
Anschließend tauschen die Kleingruppen die zusammengetragenen Problem-Lösungs-Paare untereinander aus. Eine gemeinsame Diskussion der Ergebnisse mit allen Teilnehmern schließt den Workshop ab.
Der Workshop richtet sich an eine breite Zielgruppe: Anwender, Datenbereitsteller, Designer, Usability-Experten und Entwickler, die sich mit offenen Geodaten oder Open Geodata Portalen beschäftigen. Da insbesondere auch die Interessen der Anwender berücksichtigt werden sollen, sind ausdrücklich auch Teilnehmer ohne Fachwissen im Bereich der Geoinformatik oder verwandter Disziplinen eingeladen.
Organisatoren
Morin Ostkamp, con terra GmbH (m.ostkamp@conterra.de)
Christin Henzen, TU Dresden (christin.henzen@tu-dresden.de)
Auriol Degbelo, Uni Osnabrück (auriol.degbelo@uni-osnabrueck.de)
Dr. Morin Ostkamp